Flechten mit Weide in der Justizanstalt
Korbflechten mit Weide – dieses traditionelle Handwerk erfordert ein hohes Maß an Geschick, Ausdauer und Kreativität. Im Handwerksbetrieb der Justizanstalt Suben wird die Korbflechterei bereits seit Jahrzehnten vermittelt und weiterentwickelt.
Verantwortliche: BezInsp. Anton Zweimüller in Kooperation mit dem OÖ Volksbildungswerk
Laufzeit: seit 1999
Zielgruppe und Reichweite: Strafgefangene- sowie Privatpersonen und Kursteilnehmer*innen
Ein wesentlicher Beitrag zur Resozialisierung stellt eine geregelte Arbeit, erweitert durch Ausbildung und Lehre, dar. Das Korbflechten ist seit Bestehen der Justizanstalt Suben ein fester Bestandteil des Arbeitsangebotes. Tagtäglich werden Korbwaren jeglicher Art erzeugt und repariert, wobei nur regionale Weidenarten verwendet werden. Angeleitet werden die Insassen von Justizwachbeamt*innen. Nach der Entlassung können die erworbenen Kenntnisse zum Einsatz gebracht werden. Das Erlernen einer handwerklichen Fähigkeit und die damit verbunden Erfolgserlebnisse für die Gefangenen haben zudem einen therapeutischen Nutzen. Durch den Austausch und die Zusammenarbeit mit Menschen aus über 40 Staaten fließen kreative Ideen aus asiatischen und afrikanischen Ländern in die Arbeit mit ein. Das Ergebnis ist eine vielfältige Produktpalette, die von Einkaufskörben jeglicher Größe, über Obst- und Brotkörbe, bis hin zu Weidengeflechten für Haus und Garten reicht – der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Das Projekt wird von den Justizwachbeamt*innen getragen, die das Weideflechten über die Jahre anleiten und Kurse in und außerhalb der Justizanstalt abhalten. Die lokale Bevölkerung zeigt großes Interesse an dem Handwerk, insbesondere wenn die Gefangenen selbst ihr handwerkliches Können bei Veranstaltungen vorführen. Zudem erfreuen sich die Produkte großer Beliebtheit und werden über die Justizanstalt sowie auf Bastel- und Weihnachtsmärkten zum Verkauf angeboten.
Wirksamkeit und Erfolg
Das Projekt belebt das traditionelle Korbflechthandwerk in einer Region wieder, in der es fast vollkommen verlernt und vergessen wurde, während es auch einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen vermittelt. Maßnahmen der Weitergabe sind dabei mit sozialen und integrativen Zielen verknüpft und binden verschiedene Bevölkerungsgruppen mit ein.
Projektdetails
- Verantwortliche: BezInsp. Anton Zweimüller in Kooperation mit dem OÖ Volksbildungswerk
- Laufzeit: seit 1999
- Zielgruppe und Reichweite: Strafgefangene- sowie Privatpersonen und Kursteilnehmer*innen